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Montagsgedanken

Eine kleine

Kraft

Meine Nachbarn waren verreist und hatten mich wie üblich gebeten, ein Auge auf ihr Haus zu haben. Eines Abends schaute ich also noch einmal hinüber und sah mit Schrecken, dass das Garagentor offen stand. Der Zugang zum Garten und zur Rückseite des Hauses war frei. Was war geschehen? Hatte sich jemand gewaltsam Zugang verschafft?

Begabt mit einer reichen Fantasie, fiel mir alles Mögliche ein. Ich war zu ängstlich, um allein im Dunkeln nachzuschauen. Ein Bekannter der Hauseigentümer fand nichts Verdächtiges und verschloss das Garagentor wieder automatisch. Dennoch blieb unklar, warum es sich überhaupt geöffnet hatte.

Nach der Rückkehr aus dem Urlaub baute mein Nachbar das Steuerelement des Garagentors auseinander und fand die Ursache: Eine Wespe hatte es sich in dem Kasten gemütlich gemacht und durch eine Bewegung einen Kontakt ausgelöst, sodass sich das Garagentor automatisch geöffnet hatte. „Wespe öffnet Garagentor“ stellte ich mir als Schlagzeile in der Zeitung vor.

Dieser kleine Vorfall regte meine Gedankentätigkeit mächtig an. Eine winzig kleine Kraft ist fähig, Großes zu bewegen.

Obwohl wir umgeben sind von vielen Beispielen aus Biografien oder der Natur, wo Kleines und scheinbar Unbedeutendes Großes bewirken kann, kommt es vor, dass wir öfter mutlos sind und uns wenig zutrauen.

Mir fällt Mose ein, der kein Redetalent hatte; Jeremia, der sich zu jung fühlte; Elia, von dem es heißt: „Elia war ein schwacher Mensch wie wir“ (Jakobus 5,17). Gerade er, der Außergewöhnliches bewirkte, das mich staunen lässt!

Wenn wir nur auf uns sehen, sieht es manchmal erbärmlich aus: Krankheit, Angst, Niedergeschlagenheit, Trauer und gesundheitliche Einschränkungen vermitteln uns Gedanken über unsere winzig kleine Kraft und ein Gefühl der Macht- und Wertlosigkeit. Ich frage mich in solchen Situationen, ob ich überhaupt noch etwas sein und tun kann für Gott und wie ich meine Arbeit für ihn weiterführen soll. Ich stehe mit leeren Händen da, aber mag es nicht zugeben. Denn ich will so gerne stark sein und alles Mögliche schaffen.

Das Wunderbare ist, dass ich vor Gott meine Unfähigkeit aussprechen und ihm meine leeren Hände hinhalten darf, sozusagen „mit nichts“ vor ihm stehen darf, sprachlos oder mit einem einzigen „Erbarm dich, Herr“. Er weiß, wie mir zumute ist.

Vielleicht ist dies das Geheimnis: Hingabe. Lassen und zulassen können. Denn nur leere Hände können gefüllt werden. Gott verspricht: „Meine Kraft ist gerade in den Schwachen mächtig“ (2. Korinther 12,9). In der Verbundenheit mit Gott, der Kraftquelle des Lebens, wird auch mir neue Kraft und Zuversicht zufließen, die möglicherweise Großes bewirkt, eine Tür oder auch ein Tor öffnen kann!

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